ArcheN-Projekt
Schöpfung und Hoffnung bewahren


Klimaschutz


 



Eine apokalyptische Zeit



„Wir werden es bereuen, dass wir nicht schneller gehandelt haben, um die Emissionen zu reduzieren“, klagte kürzlich der britische Klimaforscher Ed Hawkins.
Extremwetterereignisse schlagen eine Schneise der Verwüstung durch die Welt. Klimabedingte Umweltereignisse im Jahr 2023 wurden bereits von weltlichen Instanzen als Apokalypse biblischen Ausmaßes bezeichnet. Der globale Temperaturanstieg hat 1,5 °C erreicht, Klimakipppunkte rücken immer näher.



Sind wir schon in einer apokalyptischen Zeit?

Die Apokalypse ist fester Bestandteil biblischer Schriften. Ein Grundgedanke darin ist, die ganze Menschheits- und Weltgeschichte als Unheilsgeschichte zu sehen, die einem schrecklichen Ende zu treibt.


Aber wie trifft das auf unsere Zeit zu?
Unsere moderne Beherrschung und Unterwerfung der Welt führt zu einer beispiellosen Zerstörung der Schöpfung. Sie ist eine Missachtung der Naturgesetze und eine beispiellose Selbstüberhöhung des Menschen. Ebenso handeln wir rücksichtslos gegenüber weiten Teilen der Menschheit und vor allem aller zukünftigen Generationen. Dies ist durch nichts zu rechtfertigen und zu entschuldigen, denn die Wissenschaft hat eindrücklich vor den Folgen des grenzenlosen Wachstums gewarnt und anderes Verhalten eingefordert. Ja sie hat es vom modernen, vernünftigen und selbstbewussten Menschen verlangt und als selbstverständlich angesehen (vergl. Grenzen des Wachstums 1972 auf der ArcheN Seite).
Stellen wir uns nur vor, wir wären anders mit unseren technischen Möglichkeiten umgegangen. Wir hätten sie für eine ökologische und nachhaltige Welt eingesetzt, wären verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umgegangen und hätten all die Warnungen beachtet. Wir würden heute anders dastehen.
Akzeptieren wir endlich unbequemen Wahrheiten: Um das Überleben der menschlichen Zivilisation zu ermöglichen müssen wir anders leben, nachhaltig wirtschaften, weniger verbrauchen und uns den ökologischen Gesetzen dieser Welt fügen. Wir brauchen ein anders Denken und eine neue Haltung zur Welt (vergl. Ehrfurcht vor der Natur).







Warum fällt weniger verbrauchen so schwer?
Wir wollen in Wohlstand leben. Es ist das Versprechen und die Vision dieser Gesellschaft und mittlerweile der ganzen Welt. Untersuchungen und auch Alltagsgespräche zeigen, dass die Menschen sehr wohl den Klimawandel und seine zerstörerische Wirkung erkennen. Aber vor die Wahl gestellt, Wohlstand oder Klimaschutz entscheiden sich die meisten Menschen für das Erstere. Die Klimaschäden werden in Kauf genommen, solange die Aussicht auf ein wohlhabendes Leben bleibt. Auch der Gedanken, dass ich mich einschränke, während andere weiter prassen, oder dass mein kleines Handeln einen viel zu geringen Beitrag leisten kann, lähmt den eigenen Mut zur Veränderung. So steht sich der Mensch selbst im Wege und wertvolle Zeit verrinnt bzw. das Zeitfenster für effektive Handlungen schließt sich immer weiter. Ein Dilemma; aus dem wir raus müssen.



Kipp- Punkte
Wir nähern uns Klimakipppunkten wie auch sozialen Kipppunkten. Wahrscheinlich werden sie durch Extremwetterereignis wie Feuer, Sturm oder Starkregen ausgelöst, die dann zu Dürre, Überschwemmungen, Bränden, Zerstörungen des Lebensraums, Ernteausfällen, etc. führen. Wir werden dann endlich den Klimawandel als Notstand definieren.
In einer Notsituation wird alles anders bewertet und es bedarf eines entschlossenen, einheitlichen Handelns. Die Corona- Krise hat gezeigt, dass die Welt auch handeln kann (vergl. Zuversicht).





Der religiöse Blickwinkel
Als Moses nach seinem meditativen Zwiegespräch mit Gott mit den 10 moralischen Geboten vom Berge herunterstieg, sah er sein Volk ausgelassen um das goldene Kalb tanzen. Sie wollten ihr altes Leben weiter führen, Wohlstand und gefüllte Teller haben, sowie einen Gott anbeten, der nach Luxus aussah. Aber schließlich ließen sie ab und folgten ihm den schweren Weg durch die Wüste mit der Vision eines gelobten Landes.
Es fällt uns schwer, Gewohntes hinter uns zu lassen, in eine unsichere Welt zu gehen und auf Dinge zu verzichten. Aber wir müssen uns wie Moses mit seinem Volk auf den Weg machen und das Land des nachhaltigen Wirtschaftens, der ökologischen Kreisläufe und der gerechten Verteilung suchen.




Wir wollen jetzt handeln.






Ich steige aus dem kohlenstofferzeugenden Leben aus.
Ja, ich steige da aus. Egal was die anderen denken, was sie darüber sagen und was die anderen weiter tun. Der Ausstieg aus diesem Leben ist die einzige logische Konsequenz aus allem, was ich über den Klimawandel weiß und erfahren habe.
Mit dieser wichtigen und richtigen Entscheidung gehe ich in einen Prozess der Umgestaltung aller Lebensprozesse, denn fast alle Alltagsprozesse sind mit der Entstehung von Kohlenstoff verbunden. Ich werde wahrscheinlich nicht bei null ankommen, aber jede Reduzierung ist wichtig.
Beim Luxus fange ich an zu reduzieren: Fliegen, kurze Strecken mit dem Auto fahren, eine sehr warme Wohnung, neue Kleidung usw.. ersetze ich durch: mit dem Bus oder Zug in den Urlaub reisen, mit dem ÖPNV oder Fahrrad zur Arbeit fahren, sparsamer Heizen, Kleidung länger tragen usw..
Ich schaue mir mein Leben an und beginne es Stück für Stück zu reduzieren und zu ersetzen.





Ich finde neue Lebensqualitäten.
Unsere moderne Lebensweise kommt oft mit Zwang daher: dem Zwang, dies zu haben oder dies zu erleben und das machen zu müssen. Ich bin damit nicht unbedingt glücklicher. Lebe ich also einfacher, werde damit glücklich und helfe das Klima zu erhalten.
Alle Generationen vor mir lebten mit weniger Komfort und erzeugten weniger Kohlenstoff und waren trotzdem auch glücklich und zufrieden.
Finde ich andere (alte und neue) Lebensqualitäten und gehe von einer Lebensweise des Habens zum Sein (vergl. Erich Fromm „Haben und Sein). Ich überwinde mein Besitzstandsdenken und meine Angst, etwas zu verlieren.





Ich übe mich in Gelassenheit
Gelassenheit brauche ich auf zwei Ebenen: Ich gräme mich nicht, dass ich dies und jenes nicht mehr mache. Ich handle ja so, weil ich kämpfen will für den Erhalt des menschlichen Lebens auf der Erde.
Die zweite Gelassenheit ist eine sehr schwere Kunst. Gelassen gegenüber den anderen zu bleiben, die weiter rücksichtslos ihr Wohlstandsleben und Konsumismus frönen und dabei die Welt zugrunde richten. Die Erfahrung zeigt, wie schwer es ist, das richtige Leben im Falschen zu führen. Üben ich mich in dieser Gelassenheit, ich werde sie brauchen, um nicht zu resignieren.





Ich nehme andere mit auf den Weg.
Die Kraft zu Veränderungen beginnt oft mit dem Handeln weniger Menschen. Gelingt es mir andere anzustecken, kann daraus eine große Kraft werden (soziale Ansteckung). Rede ich deshalb mit meinen Mitmenschen, auch wenn diese mir resistent erscheinen. So lange ich authentisch bleibe, wird niemand mich anzweifeln. Ich weiß, dass die anderen wissen, dass ich richtig handle, denn die Klimaveränderungen sind allgegenwärtig.






Ich investiere in grüne Technologie und stärke die Natur.
Mir stehen in einigen Bereichen neue Technologien zur Verfügung die weniger CO² erzeugen (z.B. Wärmepumpe, Solardächer, …). Ich investier in diese Technologien und baue sie ein bzw. nutzen diese. Allerdings lässt sich mein Wohlstandsleben nicht durch neue Technologien auf demselben Niveau weiterleben. Trenne ich mich von der Vorstellung, ich werden mit grünen Kerosin eines Tages in den Urlaub fliegen und mit E- Autos wie eh und je weiter fahren können. Nur die Kombination von Reduzieren und neue Technologie geht letztendlich auf.
Die Natur kann uns helfen, besser Kohlenstoff zu binden. Hier muss ich alle Möglichkeiten nutzen, um die Natur wieder in die Lage zu versetzen, mehr CO² zu speichern.





Ich schütze mich und andere vo den Auswirkungen des Klimawandels.
Früher oder später wird jeder von uns von klimabedingten Unwettern betroffen werden. Ich muss uns so gut wie möglich schützen. Ich finde Lösungen, wie ich uns vor Hitze, Starkregen, Überschwemmungen, Hagel, Sturm, Dürre schützen kann und investiere in diese Maßnahmen.






Ich versuche die Systeme zu verändern.
Veränderungen bei sich selbst sind der Ausgangspunkt einer gesellschaftlichen Transformation. Entscheidend ist aber die Veränderung der Systeme. Nehme ich also meinen Einfluss auf die Systeme wahr.